Marc Allgaier als Künstler - art

zwei Arme, zwei Beine. Zwischen Vernunft und Ekstase, auf der Suche nach dem wahren Leben, verirrt er sich meist im Spektakel der Zeit. Der Nautik aber mächtig, findet er den Weg des Ausdrucks. Als Beobachter, als Konstrukteur, als Teilnehmer eines dem Einzelnen schon lange unempfänglich gewordenen, riesigen menschlichen Gedankenkosmos, versucht er sein Glück in der Verwirklichung seiner selbst.

„Marc Allgaier zeigt ein Gespür für die Thematik des Wandels. Sei es der stetige Ansporn der Technik nach Fortschritt oder auch der globalen Veränderung des Klimas. Der Stuttgarter Künstler beschäftigt sich damit in verschiedenen Medien von Grafik über Fotografie und Collage bis zur Malerei. Er selbst sieht seine Arbeit als Suche nach neuen Lösungen. […]“

Im Schauraum des Nürtinger Kulturvereins Provisorium stellt derzeit der Stuttgarter Künstler Marc Allgaier seine Raumcollage „Berg- und Talfahrt“ aus. Die entstandene Landschaft lädt zum Erkunden ein. – Nürtinger Zeitung 20.01.2025

NÜRTINGEN. Gesteinsbrocken, sich windende Brückenelemente, darunter ein bebautes Tal: Es ist eine Landschaft, die zusammengesetzt ist aus einer Vielzahl von einzelnen, fotografisch festgehaltenen Segmenten. Ineinander collagiert, werden sie zu neuen, schwarz-weißen Bildern. Und dazwischen: Leuchtend in orange-rot fließen Lava-Ströme und machen die Rauminstallation zu einem Wechselspiel zwischen Fragilität und Dynamik.

„Berg- und Talfahrt“ heißt die von Marc Allgaier kreierte Raumcollage, die derzeit im Schauraum des Nürtinger Kulturvereins Provisorium zu sehen ist. Der Künstler verschiebt mit seinem Werk Blickwinkel, lässt Formen ineinanderfließen und löst damit die gewohnte Realität auf. Der Ausstellungsraum wird zur mehrdimensionalen Spielfläche: Die Installation lädt den Betrachtenden dazu ein, eigene Eindrücke wahrzunehmen.

Neues aus Dagewesenem geschaffen

Die schwarz-weißen Landschaften erzählen von Eisenbahnromantik, Aussichtsplattformen und Flussidylle. Die einzelnen Collage-Elemente sind in Schichten und Puzzle-artig voreinander gereiht, stehen damit wie ein direktes Gegenüber vor den Betrachtenden. „Das Erste, das ich im Schauraum dachte, war: Wow, es geht in die Höhe und Größe“, sagt Schauraum-Kurator und Hochschul- Fakultätsdekan Tobias Loemke beim Gespräch mit dem Künstler bei der Ausstellungseröffnung am Mittwochabend.

„Es macht mir Spaß, spielerisch aus bereits Dagewesenem etwas Neues zu schaffen“, so Marc Allgaier. Seine Werke sind Konstruktionen anderer Wirklichkeiten, er verwandelt Zeitloses in etwas vollkommen Unbekanntes. „Mich interessieren die geometrischen Formen in ihrem Zusammenspiel“, so der Künstler. Grundlage für seine künstlerische Arbeit ist seine Faszination für das Lesen. Er kombiniert Fotos aus historischen Landschaftsbüchern, kreiert daraus feinfühlig digitale Kompositionen. In ausgedruckter Version und auf Pappe geklebt lässt er schließlich mehrschichtige Schwarz-Weiß-Landschaften entstehen.

Marc Allgaier erforscht in seiner künstlerischen Arbeit die Kraft, die hinter der stetigen Veränderung steckt. Es ist der genaue Blick auf die Prozesshaftigkeit, die das Werk des Künstlers besonders macht. In der Zusammensetzung der digitalen Collagen lässt er sich von seinem Gespür für Ästhetik leiten, komponiert auf diese Weise seine neuartigen Bildwelten.

In dieser Ausstellung tritt nun erstmals ein anderes Element hinzu: Es sind die leuchtenden Lavaflüsse, die der Künstler in Klebe-Collage – also ausgeschnittene Bildschicht auf Bildschicht – zu glühend wirkenden Gebilden zusammenfügt. Das Gezeigte weckt Assoziationen zu den aktuellen Weltgeschehnissen, man denke nur an die verheerenden Waldbrände in Kalifornien. „Wir leben in einer angespannten, heißen Zeit, mit vielen Veränderungen“, sagt Marc Allgaier und bezieht sich auch auf die derzeitigen gesamtpolitischen Ereignisse. Lava als zerstörerische und gleichzeitig reinigende Kraft schafft eine neue Lebensgrundlage. Diese transformative Kraft, so Allgaier, ist immer in der Landschaft präsent, in der wir uns befinden. „Und damit schließlich auch die Frage: Wie gehen wir mit dieser Gefahr um?“, ergänzt der Künstler.

Frecher Blick hinter die Bildwelten

„Die Rauminstallation animiert dazu, frech zu sein und zu schauen, was sich dahinter verbindet“, sagte Kurator Tobias Loemke. Ein Blick hinter die Aufsteller, die die Bildwelten tragen, offenbare ebenso kühne, abenteuerliche Elemente, so Loemke. Die blanke Pappe, die mit Kleber zu charmanten Standbeinen verschachtelt ist, hält standhaft das Gesamte. Die Standbeine sind Zeugen für die pure Handarbeit, die hinter dem Gesamtwerk steckt.

Marc Allgaier wurde 1993 in Kirchheim geboren und hat Kommunikationsgestaltung in Schwäbisch Gmünd studiert. Der Grafikdesigner, Fotograf und Maler lebt und arbeitet in Stuttgart. Allgaier ist derzeit auch an einer Schule als pädagogische Fachkraft im Bereich Medien, Kunst und Handwerk tätig.

Marc Allgaier stellt aktuell im Schlössle in Oberlenningen aus. Seine Werke thematisieren Risiken und Chancen des globalen Wandels. – Teckbote 11. September 2023

 

Wer seine Kunstausstellung „Natürliche Umgebung“ betitelt, liefert nicht nur Ironie, sondern eine Menge Denkanstöße mit. Im Falle von Marc Allgaier kommt solche Mehrschichtigkeit nicht von ungefähr. Er stammt aus Lenningen, ist gelernter Grafikdesigner und hat Kommunikationsgestaltung studiert. Der Umgang mit traditionellen und neuen Medien gehört zu seinem Handwerk. Ebenso die Reflektion gesellschaftlich brisanter Themen wie Ökologie und Nachhaltigkeit. Die ästhetische Vielfalt des Papiers führt Allgaier mit einer begehbaren Installation vor Augen. Massivität und Leichte des Materials beeindrucken beim Gang durch das höhlenartige Gebilde ebenso wie sein statisches Vermögen, das dem Papier zu architektonischer Qualität verhilft. Die einst revolutionäre Schwelle zwischen analog und digital hebeln Allgaiers Werke gekonnt aus. Am Computer entstandene Collagen finden sich als gerahmte Exponate hinter Glas wieder. Die tradierte Haltung, analoger Präsenz einen höheren Grad an Wirklichkeit zuzusprechen, unterlaufen Allgaiers Artefakte souverän. Zugleich stellen sie jene Form globalen Wandels aus, den der Künstler als „neue Technik“ betrachtet: „Die alte Technik wird jeden Moment von der Zeit überholt“ , erläutert er. Die ständig laufende Suche nach neuen Lösungen sieht Allgai-er als zielgerichtetes, gleichwohl ergebnisoffenes Unterfangen: „Relevant ist nur die ständige Veränderung, das Aufzeigen neuer Möglichkeiten“, betont er.

Allgaiers rastlos voranschreitende „neue Technik“ bedient sich überkommener Versatzstücke und arrangiert diese neu. In Claude Lévi-Strauss‘ Konzept der „bricolage“ hat sie ein prominentes Vorbild. Auch Tiere spielen in Allgaiers motivischem Kosmos eine wichtige Rolle. Malerisch in Szene gesetzt als unschuldige Lebewesen, die ihrer natürlichen Umgebung entrissen wurden. Tierisches Personal findet sich in einem Milieu wieder, das Selbstverleugnung fordert und zu unbedingter Anpassung nötigt. Für Allgaier auch eine Diagnose menschlicher Zustände: „Beim Betrachten spiegeln wir uns selbst im Tier“, sagt er. Doch bleibt seine Kunst nicht bei pessimistischer Bestandsaufnahme stehen. In der ästhetischen Reflektion sieht er die Chance, Bewusstsein für menschliches Handeln und dessen weltweite Folgen zu schärfen. Fraglos ist es gehaltvolle Kost, die Allgaier auftischt. Dennoch erdrücken die Bilder nicht mit der Last ihrer Fragen. Vielmehr imponiert ihre Leichtigkeit im Wechsel von Material und Technik. Korrespondiert in Allgaiers Malerei figurative Prägnanz mit skizzenhaft geworfenen Gesten, bannen seine Collagen den Blick mit Detailfülle und perspektivischer Raffinesse. „Die neue Technik schreibt auf ihrer Suche zugleich ihre eigene Geschichte“, so der Künstler. Gelegenheit, diesem Prozess nachzuspüren, besteht in der Lenninger Gemeindebücherei bis einschließlich Samstag, 7. Oktober. Marc Allgaiers Installation im Museum für Papier- und Buchkunst ist noch bis Sonntag, 25. Februar 2024 zu begehen.

Marc Allgaier steht mit seinen Collagen in der Tradition dieses Kunstzweiges. Wie die Pioniere der Kunstform Anfang des 20. Jahrhunderts bedient sich der Stuttgarter Künstler und Grafikdesigner den Printmedien und erweitert diese bis ins Digitale hinein. Seine Themen sind vielseitig und vielschichtig: Menschen, Tiere, Gesellschaft, Ökologie. Aus den Versatzstücken kombiniert der Künstler immer wieder Neues, wirft sie in fremde Umgebungen, die erneute Anpassungen und Veränderungen erfordern.

Nun ist da noch Marc Allgaier mit seiner Szenografie der Digitalisierung und Veränderung der Welt um uns herum. Eine totale Collage unterschiedlicher Materialien, oszillierend zwischen Vernunft und Ekstase, auf der Suche nach dem wahren Leben. Der Künstler nutzt eine eigene Sprache, um die chaotische Struktur und Umgebung um uns herum erfahrbar zu machen. Es geht nicht darum, es zu verstehen, sondern den künstlerischen Prozess als Werkzeug zur Erforschung des Unterbewusstseins zu nutzen.

Your work emphasizes the blending of the obvious with the subconscious. How do you approach creating art that intertwines these two realms, and how does this interplay reflect your own perspective on life?

You could imagine it as a smiley with one laughing and one crying eve. It’s difficult to capture in words. What is crucial for me is a close observation, which underpins all my work. The process is often intuitive, leaving room for associations drawn from everyday life but also from deeper, sometimes subconscious questions about human existence. Just as life is experienced in multiple lavers, my art reflects these various levels. It emerges from a position of being an observer, a constructor, and a participant in the vast human thought cosmos, which has long become imperceptible to individuals.

In your collage art, you explore the theme of continuous transformation. How do you navigate the balance between preserving elements from the past and reinventing them to create new narratives?

Collages allow me to take existing fragments and place them in new contexts. While the old remains recognizable, it is simultaneously transformed into a new narrative. This process reflects how we as humans constantly reinvent ourselves through memories and experiences. Collages, much like technical inventions, build upon the old and develop something new from it. For this, I often use historical images from old books, which I then reshape, reassemble, combine with abstract forms, and sometimes incorporate my own new photographs of the same scenario. This creates a journey through transience and eternity.

Your pieces like „Mobile-Phone“ and „Der Ketchup“ critically engage with modern technology and consumer culture. What drives your exploration of these societal themes, and how do you hope your audience responds to these critiques?

My fascination with technology and consumer culture lies in their duality. They promise progress and freedom but often lead to new forms of dependency. I aim to prompt the audience to reflect on these issues, without being preachy. I want to encourage a playful and experimental approach to thinking about and solving problems. The goal is to become aware of the issues without falling into frustration and to move positively into the future with new solutions. It’s an invitation to engage with these topics in a playful way.

Sustainability and the use of recyclable materials play an essential role in your design work, especially in stage design. How do you integrate these practices into your creative process, and what impact do you hope to achieve through them?

When I start a stage design project, I spend months beforehand visiting scrapyards, estate sales, or walking the streets to see what bulky waste has to offer. Many objects that have seemingly lost their original purpose can still be used wonderfully for artistic work. This way, I rescue materials from being scrapped and simultaneously acquire pieces with their own story to tell. These stories can either be directly addressed or transformed into new ones by combining them with other pieces. In a way, it’s also a „hunter and gatherer“ thing, an ancient instinct we all carry within us. Beyond artistic aspects, it also highlights that we should assign more value to things again to overcome the throwaway society we’ve unfortunately fallen into and develop more respect for nature and ourselves.

As an artist and curator, how do you balance your personal artistic expression with curating the works of others? How do these roles inform one another?

Curating and creating art are, for me, two sides of the same coin. As a curator, I can initiate new dialogues through the arrangement of works, which also inspire my own creative process and provide other artists with the opportunity for exchange. As a curator, I contribute to a much broader dialogue in society than I would as an artist working only with my own pieces. This dynamic tension opens up new artistic possibilities.

Your technique embraces unpredictability, allowing your art to take on a life of its own. How do you remain open to unpredictable outcomes in your creative process, and how do you decide when a piece is „finished“?

I view the creative process as a kind of developmental dialogue between myself and the artwork. Together, we create a new language, with all the unexpected influences that the work brings along. The task is to strategically allow things to happen and not interrupt this flow. A piece is „finished“ for me when it has found its own rhythm and thus becomes part of my diverse collection of experiments.

You describe life as a „continuous process of construction and creation.“ How does this philosophy influence the themes and techniques you explore in your art?

There’s a famous saying, „nothing is constant except change.“ Essentially, I try to bring this life process into both the materials and themes of my work, whether consciously or unconsciously. It’s the art of transformation, the search for new solutions. An attempt with an open outcome, yet with a goal. The old technique, which is inevitably destined to end, is overtaken by time at any moment. In thought, the new technique reshapes old parts. Could the results produced be the solution? Or where does the meaning lie? I see art as a dynamic process that constantly reshapes and transforms itself.

Your work is often critical of modern civilizations and cultural phenomena. How do you use humor or absurdity to soften these critiques while still maintaining their depth and significance?

Humor is an essential tool for me to make serious topics more accessible. Humor is also something very important to me as a person. Seriousness is also crucial, but without humor, everything becomes a bit too one-dimensional. Absurdity can help shift the viewer’s perspective and encourage them to question things in new ways. Despite the lightness that humor brings, the underlying critique in my work, which is sometimes quite biting, remains and calls for engagement.

How has your background in communication design influenced your multidisciplinary approach to art, including the integration of photography, video, music, and collage?

It first taught me to reflect on what communication really is, how it works, and why there’s so much miscommunication. This led me to understand the importance of visual communication. This insight has given me the freedom to seamlessly integrate different media such as photography, video, and music into my work, creating complex narrative lavers.

Your art often reflects societal changes and technology’s impact on human interaction. How do you think the role of art and design has evolved in addressing these issues in today’s world?

Art and design play a central role today, not only in representing societal issues but also in questioning them. In a time where technology increasingly permeates our daily lives, art becomes a mirror that invites us to reflect on the consequences of this shift and redefine our position within it. However, I would make a clear distinction between design and art. Design follows a real-world task, whereas art can awaken an entirely new or unique world.

 

Can you explain what the term “Wirklichkeit” means in relation to your work, and how it influences your artistic approach?

In my work, „Wirklichkeit“ represents both perception and effect—how reality is shaped not just by what we see, but by how it influences and transforms us. My Raumcollages play with this dual meaning, offering a space where viewers confront their perceptions while engaging with tactile, constructed realities. By layering materials and perspectives, I aim to create works that encourage an active reflection on how we understand and interact with our surroundings.

Your use of materials like corrugated cardboard transforms everyday objects into art. How do these materials help convey the themes of perception and human influence in your work?

Corrugated cardboard, as a material, carries the essence of utility and transience. By repurposing it into immersive landscapes, I highlight the fragility and adaptability inherent in both natural and human systems. The familiar yet overlooked nature of cardboard draws attention to the constructed layers of our environment, inviting viewers to consider their role in shaping the world around them and how materials, often dismissed, hold profound potential for storytelling and critique.

Your Raumcollages invite active viewer engagement. How do you want people to experience and interact with your installations?

I design my Raumcollages as spaces that immerse the viewer rather than position them as passive observers. Theatrical in nature, these installations encourage movement and exploration, offering shifting perspectives as one navigates through them. I want viewers to feel a sense of discovery, to step into the work and become part of its narrative. This interaction fosters a deeper connection between the individual and the themes of transformation and resilience inherent in the installations.

Sustainability plays a role in your art. How does your focus on environmental issues influence both the materials you use and the messages you aim to convey through your work?

Sustainability informs both the material choices and conceptual framework of my work. By using recycled materials like cardboard, I emphasize the importance of adaptability and resourcefulness in addressing environmental challenges. These materials not only symbolize fragility and resilience but also serve as a critique of consumption and waste. My aim is to inspire viewers to reflect on their environmental impact and to consider how art can contribute to a more sustainable dialogue within our shared ecosystems.

What draws you to start with found materials like cardboard and print fragments?

There is a certain honesty in materials that have already lived a life before they reach my hands. Cardboard, print fragments, and discarded surfaces carry traces—of function, transit, communication. Working with them means engaging with memory, with entropy, with what lies beneath the surface. Reusing these materials becomes both an ecological and poetic gesture. They bring their own stories into the work and invite viewers to reconsider what is usually dismissed or overlooked.

Your work often feels like walking through a map that’s been taken apart. Do you think in topographies while building?

Yes, though not in the sense of fixed geography. I think in layers, shifts, and terrains that refuse clarity. Landscape appears neutral, but never truly is. It stores memory, power, history. In my work, I treat landscape as something active and constructed—a stage for perception. I assemble, fold, and displace elements to reveal how our surroundings, like our thoughts, are shaped by what we bring to them. Movement through my work becomes a form of negotiation with this constructed terrain.

How does teaching affect your own creative process, if at all?

Teaching helps me to stay attentive. It forces me to explain things I might otherwise do intuitively. But more importantly, it opens up conversations. Students bring questions, doubts, new perspectives. That exchange affects my own rhythm and keeps my process more open. It turns into a dialogue between my experience and their curiosity—a reciprocal loop of thinking and making.

What do you look for when cutting and recombining images—instinct, rhythm, or disruption?

All three. Instinct guides the first cut. Rhythm helps me build a sense of flow. But disruption is where meaning starts to shift. I don’t want compositions to settle too quickly. There should be tension, pause, contradiction. Something that catches the viewer off guard. Collage is a language of interference—I look for the precise moment where it stops making sense in order to start saying something else.

“Berg- und Talfahrt” invites people to move through space. What kind of experience do you hope they carry with them?

I hope they experience a shift—in movement, perception, orientation. The installation offers no fixed meanings. It creates a structure in motion, and each person contributes to its rhythm. The goal isn’t understanding, but resonance. I want them to leave with the sense that reality isn’t stable or objective, but relational—shaped by memory, position, and presence. That what seems given is often negotiable.

You talk about the space between order and collapse. Has that tension changed meaning for you over time?

Yes. What once felt like a visual contrast has become a way of describing how I experience the world. This in-between space—between systems and fragments, between structure and failure—is no longer just a theme. It’s the condition I work from. I’m interested in how to stay in that space, how to build without pretending things are stable. Maybe fragility isn’t a flaw, but a method. A way of making forms that can adapt, hold contradiction, and remain open.

ausgewählte Werke

Berg und Talfahrt

Eine Raumcollage über Landschaft, Wandel und die Fragilität von Wirklichkeit

 

Berg und Talfahrt ist eine installative Raumcollage, die Landschaft nicht abbildet, sondern infrage stellt. Sie schafft keine Kulisse, sondern ein begehbares Gelände, das sich als fragiles Denkmodell zwischen Konstruktion und Erosion entfaltet. Aus geschichteter Wellpappe, fotografischen Fragmenten, Druckelementen und architektonischen Versatzstücken entsteht eine topografische Struktur, die mehr Fragen stellt als Antworten gibt. Die Installation ist raumgreifend, aber nie geschlossen – sie reagiert auf den Ort, bleibt offen für neue Blickwinkel, Übergänge und Bedeutungen.

Im Zentrum steht das Konzept von Landschaft als etwas scheinbar Neutralem – einer äußeren Gegebenheit, die den Menschen überdauert. Landschaft ist immer da. Sie kann leben ermöglichen oder Leben gefährden, sie kann gestaltet, verletzt oder ignoriert werden, doch sie selbst bleibt in Bewegung. Berge entstehen, erodieren, verschwinden. Flächen verformen sich, Ränder verschieben sich. Dem natürlichen Wandel steht der kulturelle und gesellschaftliche Wandel gegenüber – und irgendwo dazwischen versucht der Mensch, sich zu orientieren. Berg und Talfahrt verhandelt dieses Verhältnis: nicht moralisch, sondern physisch, poetisch, visuell.
Die Raumcollage ist durchlässig, fragmentiert und nicht-linear. Sie kann durchschritten werden, bietet Engstellen, Plateaus, Sichtachsen und Umwege. Ihre Erscheinung verändert sich mit jeder Bewegung, mit jedem Standort. Aus der Ferne wirkt sie monumental, aus der Nähe zerfällt sie in Fragmente. Sie erinnert an ein Gebirge und doch auch an eine Baustelle, an Ruine, Kulisse und Modell zugleich. Der Blick von vorne unterscheidet sich grundlegend vom Blick von der Seite oder von hinten. Perspektive wird zur Erfahrung. Wahrnehmung zum Material. Es gibt keine eindeutige Lesart – nur Verschiebung.

Wirklichkeit ist in dieser Arbeit kein feststehendes Bild. Sie ist das, was wirkt. Wirklichkeit entfaltet sich dort, wo Material, Raum, Licht, Erinnerung und Bewegung in ein Verhältnis treten. Die Installation begreift diese Wirklichkeit als etwas Provisorisches: nichts ist abgeschlossen, alles sichtbar. Die verwendeten Materialien – Wellpappe, Klebstoff, sichtbare Schichtungen – machen das Konstruktive wie das Fragile erfahrbar. Hier geht es nicht um Illusion, sondern um das Sichtbarmachen des Konstruierens selbst. Was gebaut ist, kann auch wieder auseinanderfallen. Was wie stabil erscheint, zeigt bei näherem Hinsehen seine Risse. Und genau dort beginnt Bedeutung.

Berg und Talfahrt ist auch ein Nachdenken über Maßstab: über das Verhältnis von Körper und Raum, von individueller Erfahrung und kollektiver Erinnerung. Landschaft wird nicht romantisiert, sondern begehbar gemacht. Ihre Fragilität steht gleichberechtigt neben ihrer Unerbittlichkeit. Die Installation zeigt, wie fragil Ordnung sein kann – und wie daraus neue Orientierung entsteht. Sie fragt: Welche Formen geben uns Halt? Und wie verändern sich diese Formen, wenn wir uns bewegen?

Die Arbeit versteht sich als offenes System. Sie ist weder fertiges Werk noch endgültige Aussage, sondern Prozess und Einladung. Eine Matrix aus Übergang und Bruch, Rhythmus und Stillstand, Orientierung und Verlust. Eine Topografie, die keine Karte ist – und gerade deshalb neue Räume aufzeigt. Landschaft, so wie sie hier gedacht wird, ist nicht Objekt der Betrachtung, sondern Mitspieler. Sie ist das, worauf wir reagieren, das, was uns beeinflusst – aber nicht kontrollieren lässt.

In einer Zeit, in der sich politische, ökologische und soziale Systeme immer stärker überlagern, zeigt Berg und Talfahrt, wie notwendig es ist, sich dem Instabilen zuzuwenden. Nicht als Zeichen von Schwäche, sondern als Ausdruck von Offenheit. Die Installation lädt ein, sich auf das Nicht-Finale einzulassen – auf ein Gelände, das sich jeder Eindeutigkeit entzieht, und gerade dadurch Wirklichkeit erzeugt.

Marc Allgaiers geplante Rauminstallation ist eine tiefgründige, zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem Thema Landschaft, die weit über klassische Darstellungen hinausgeht. Durch die kunstvolle Verschmelzung von Habitat und Lebensraum sowie dem komplexen Verhältnis zwischen Mensch und Natur erschafft er eine immersive Collage, die den Betrachter auf eine visuelle Parallax-Fahrt mitnimmt. Diese Installation beleuchtet den ständigen Wandel und die Evolution der Landschaften in natürlicher wie kultureller Hinsicht.

Das Herzstück der Ausstellung ist die Schwarz-Weiß-Raumcollage, eine großflächige Symphonie aus Landschaftselementen und abstrakten Strukturen, die die gesamte Ausstellungsfläche durchzieht. Auf Papier gedruckte Fotos, kunstvoll auf dünnen Holzplatten befestigt, erzeugen visuelle Schichten, die meisterhaft alte und neue Techniken verweben. Diese Collage ist so konzipiert, dass sie die topografischen Facetten einer Landschaft – von tiefen Tälern bis hin zu majestätischen Gipfeln – nachbildet und die Besucher einlädt, die Landschaft aktiv zu erkunden. Die Wanderung durch die Gänge und das Erklimmen unterschiedlicher Höhen schafft eine tiefgreifende und sinnliche Erfahrung.

Allgaiers Kunst, geprägt von seiner Herkunft und fundierten Ausbildung in Grafikdesign und Kommunikationsgestaltung, reflektiert brisante gesellschaftliche Themen wie Ökologie und Nachhaltigkeit. Er verwischt die Grenzen zwischen analog und digital, traditionelle Präsenz und moderne Abstraktion, und fordert den Betrachter heraus, in eine Welt einzutauchen, die sich ständig wandelt und neu erfindet. Diese begehbare Raumcollage ist ein Zeugnis seiner Fähigkeit, bedeutungsvolle Geschichten und ästhetische Raffinesse zu vereinen, und bietet eine eindrucksvolle Expedition durch eine sich immer verändernde Landschaft.

Nach der Ausstellung „Verrückte Zeiten“ des Starnberger Kunstvereins zieht die Raumcollage „Berg- und Talfahrt“ nun im Kulturenverein Provisorium in der gleichnamigen Ausstellung ihre Kreise.

In einer Welt, die zwischen Realität und Illusion oszilliert, wird die Collage hier von glühend heißen Lavaströmen durchzogen. Wirkend wie ein roter Faden der Veränderung. Die Lava, bedrohlich und zerstörerisch, steht sinnbildlich für die drängenden Themen unserer Zeit. Wie ein innerer Druck, der sich langsam, aber unaufhaltsam seinen Weg an die Oberfläche bahnt, drängt auch die Lava von innen nach außen. Sie erinnert daran, dass die drängenden Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, soziale Ungleichheit, gesellschaftliche Krisen etc.  – sich nicht länger ignorieren lassen. Der Druck steigt, und diese Themen fordern immer deutlicher unsere Auseinandersetzung.

Lava Stück 3, Collage auf Karton, Marc Allgaier, 2025

Gleichzeitig birgt die Lava das Potenzial für Erneuerung. Wie die Realität selbst, die oft erst durch Brüche und Wandel ihre wahre Gestalt offenbart, schafft Lava nicht nur Zerstörung, sondern auch neues Land, neue Lebensräume.

Die Raumcollage wird so zum Schauplatz für die Ambivalenz von Zerstörung und Wachstum, von Endzeitstimmung und kreativer Transformation. Hier verschmelzen die Spuren vergangener Landschaften mit der unberechenbaren Dynamik der Gegenwart – eine „Berg- und Talfahrt“ durch die Schichten der Wirklichkeit.

Die Welt brennt, und das ist nun auch im Schauraum in Nürtingen zu spüren.

Lava Stück 2, Collage auf Karton, Marc Allgaier, 2025

Links: Heiße Bäder von Pompeji, Collage, 42x59cm, Marc Allgaier, 2025

 

 

Mitte: Heiße Bäder von Rhodos, Collage, 42x59cm, Marc Allgaier, 2025

Neue Technik 4/5, Collage,
148mm x 210mm, Marc Allgaier, 2025.
Neue Technik 4/6, Collage,
148mm x 210mm, Marc Allgaier, 2025.
Neue Technik 4/7, Collage,
148mm x 210mm, Marc Allgaier, 2025.
why we fight?

Die Zärtlichkeit der Gewalt, Ausschnitt experimenteller Videoaufnahmen,
Marc Allgaier, 2025.

Neue Landschaft 3,
digitale Collage,
Größe variabel,
Marc Allgaier, 2025.
Neue Landschaft 4,
digitale Collage,
Größe variabel,
Marc Allgaier, 2025.
Neue Landschaft 5,
digitale Collage,
Größe variabel,
Marc Allgaier, 2025.

Arbeiten aus der Ausstellung "Riesenslalom"

Hinterfragen den Wintersport in Zeiten des Klimawandels und der Spektakel-Kultur.

Jede Medaille hat zwei Seiten, Weisheiten für Gewinner auf Metall, 7 cm Ø, Marc Allgaier, 2024.
Meister,
Skulptur, ca. 77x180cm,
Marc Allgaier, 2024.
Lucky Loser,
Wimpel, ca. 31x40cm,
Marc Allgaier, 2024.
Links oben: Schwarze Piste. Mitte: Rote Piste. Rechts: Blaue Piste.
Acryl auf Leinwand, Marc Allgaier, 2024.

Unten links: Kunstschnee 2. Rechts: Kunstschnee 1.
Klebecollage, Marc Allgaier, 2024.
Gletscher Prise 1,
Acryl auf Leinwand,
24x18cm,
Marc Allgaier,
2024.
Mobile-Phone, Acryl auf Ziegelstein, 12x24cm, Marc Allgaier, 2024.

Vom mobilen Nomadenvolk zum sesshaften Prestigebau zum Mobile Phone.
Das Krokodil 2,
Klebecollage,
98x38cm,
Marc Allgaier,
2024.
Fasnet 1 & 2,
Funktionscollage,
24x24cm,
Marc Allgaier,
2024.
Archäologie 1,
Klebecollage,
21x30cm,
Marc Allgaier,
2024.
Fasnet 1,
Collage Video & Sound,
24x24cm,
Marc Allgaier,
2024.
Der Ketchup, Acryl auf Leinwand, 30x16cm, Marc Allgaier, 2024.

Errungenschaften unserer modernen Zivilisation. Dinge kommen und gehen. Vermutlich wird diese Kindheitserinnerung bald verboten sein.
Der neue Skifahrer,
Acryl auf Leinwand,
90x140cm,
Marc Allgaier,
2024
Der Hering,
Mischtechnik auf Leinwand,
90x140cm,
Marc Allgaier,
2023.
Das Huhn,
Acryl auf Leinwand,
40x50cm,
Marc Allgaier,
2023.
Salz mit Wunde,
Acryl auf Leinwand,
30 x 30cm,
Marc Allgaier,
2023
Der Delfin,
Mischtechnik auf Leinwand,
90 x 140cm,
Marc Allgaier,
2023
Die Giraffe,
Mischtechnik auf Leinwand,
100 x 140cm,
Marc Allgaier,
2023
Schwäbische Alb,
Digitale Collage,
84 x 118cm,
Marc Allgaier,
2023

Instalaltion im Papier-
und Buchkunst Museum

Die Entwicklung der Menschheit und deren Umfeld. Die Installation „der fliegende Holländer“, eine schwebende Höhle aus Papier zum begehen aus 2023, untersucht mit Engen und Windungen den menschlichen Gang durch die Zeit. Ein Teil der Ausstellung „Natürliche Umgebung“ im Papier- und Buchkunst Museum Lenningen. Sie ist nun, wie ihr berühmtes Vorbild, die Cosquer-Höhle in Frankreich es mal sein wird, für immer von der Bildfläche verschwunden.
Doch für die Nachwelt wurde die raumgreifende Arbeit fotografisch dokumentiert. Unterstütz wird diese Installation durch die experimentelle Fotoserie „Die Cosquerhöhle“ mit collageartigen Anmut, welche uns in die geheimnisvollen Landschaften der Unterwelt begleitet.

Neue Spezies 1,
Digitale Collage,
Marc Allgaier,
2023
Neue Spezies 2,
Digitale Collage,
Marc Allgaier,
2023
Neue Spezies 2,
Digitale Collage,
Marc Allgaier,
2023
Was passiert hier?

Bullrichsalz,
40x50cm,
Acryl auf Leinwand,
Marc Allgaier, 2024.

Fleisch, Fleisch, Fleisch kommt vorbeigeschwommen 1,

work in progress –
90x140xm, cyanotype,
Marc Allgaier,
2023

Scheiß Katze,
Acryl auf Leinwand,
Marc Allgaier,
2022

Wilde Maus Fahrt auf dem Wasen. Bildschirmaufnahme der Bewegung auf Google Maps, welches zu diesem Zeitpunkt aber noch kein Satellitenbild des cannstatter Wasens online hatte. Zwei Welten vermischen sich.

Gleiches Prinzip, nur umgedreht. Nach Ende des Festes waren nun die Achterbahnen auf dem Satellitenbild zu sehen, allerdings real nicht mehr dort. Also wurde die Strecke zu Fuß abgelaufen und aufgenommen.

Auch im Dezember ist Wasenzeit. Möglich macht das Google Maps bzw. das Internet. Spaß auch in Wintermonaten, und das völlig kostenlos. Auf den Spuren der Wildwasserbahn in Cannstatt.

Alle drei Aufnahmen werden in doppelter Geschwindigkeit dargestellt.

Fleisch, Fleisch, Fleisch kommt vorbeigeschwommen 1,

Digitale Collage,
Marc Allgaier,
2023
Fleisch, Fleisch, Fleisch kommt vorbeigeschwommen 2,

Digitale Collage,
Marc Allgaier,
2023
Fleisch, Fleisch, Fleisch kommt vorbeigeschwommen 3,

Digitale Collage,
Marc Allgaier,
2023
Kapitaler Bullfrog 1,
Digitale Collage,
Marc Allgaier,
2023
Kapitaler Bullfrog 2,
Digitale Collage,
Marc Allgaier,
2023
Kapitaler Bullfrog 3,
Digitale Collage,
Marc Allgaier,
2023
Das Pferdequartett 2
(Serie Pferdekutschenunfall),
59x84cm,
Digitale Collage,
Marc Allgaier,
2022
Die Konstruktion 2,
Klebecollage,
59x84cm,
Marc Allgaier,
2022
Die Konstruktion 3,
Klebecollage,
59x84cm,
Marc Allgaier,
2023

Die Cosquerhöhle 2,
experimentelle Fotografie,
Marc Allgaier,
2022

Die Cosquerhöhle 4,
experimentelle Fotografie,
Marc Allgaier,
2022

Die Cosquerhöhle 3,
experimentelle Fotografie,
Marc Allgaier,
2022

Die Bergkette 4,
experimentelle Fotografie,
Marc Allgaier,
2022

Die Bergkette 6,
experimentelle Fotografie,
Marc Allgaier,
2022

Die Bergkette 5,
experimentelle Fotografie,
Marc Allgaier,
2022

Die Bergkette 3,
experimentelle Fotografie,
Marc Allgaier,
2022

Die Bergkette 1,
experimentelle Fotografie,
Marc Allgaier,
2022

Die Bergkette 2,
experimentelle Fotografie,
Marc Allgaier,
2022

Der Zauberer,
Mischtechnik auf Leinwand,
50x70cm,
Marc Allgaier,
2022

Der Frosch,
Acryl auf Leinwand,
70x100cm,
Marc Allgaier,
2022

Der Frosch, Acryl auf Leinwand, 70x100cm, Marc Allgaier, 2022

Das Lernen,
Acryl auf Leinwand, 80x120cm,
Marc Allgaier, 2021

Das Tier als neutrales und unschuldiges Lebewesen, seiner natürlichen Umgebung entrissen. Entfremdetes Verhalten um zu Überleben. Aus Verwirrung und Selbstauflösung ein Gefühl des Fallens. Den Boden den Füßen entrissen. Aufgerührt, hektisch, ohne Zeit zum Innehalten. Großer Druck und die Gefahr jeder Zeit überrollt zu werden. Ein krampfhaftes Festhalten. Eingeengt in einem für Ihn vorgegebenen Format. Fallen, festhalten, aufbrechen. Es zehrt alle Kraft aus Ihm. Raus hier, aber wie? Angepasst an die Situation wirken die Früchte toxisch und schwer. Der Mensch als Tier. Akteur im Käfig der Kunst.

Oder das Tier als Mensch. Das Tier genutzt um Leichtigkeit in schwere Themen zu bringen. Zoo – Käfig – Subjekte – objektiviert – Wir spiegeln uns selbst im Tier beim Betrachten – wenn wir zum Tier werden, bleiben wir dann nicht doch nur wir selbst – Verdrängt aus seinem Lebensraum – Über unser Handeln und die Folgen in der Welt bewusst sein – Beim Betrachten der Tiere lernen wir mehr über uns Selbst als über die Tiere. Mittel zum Zweck.

Der Hase, Marc Allgaier, 2019
Der Hase, Marc Allgaier, 2019
Das Schwein, 100x80cm, Marc Allgaier, 2021
Das Schwein, 100x80cm, Marc Allgaier, 2021
Der Eisbär, 100x50cm, Marc Allgaier, 2015
Der Eisbär, 100x50cm, Marc Allgaier, 2015

Neue Technik

Die neue Technik ist die Kunst des Wandels. Die Suche nach neuen Lösungen. Ein Versuch mit offenem Ausgang und dennoch mit Ziel. Die alte Technik, die gezwungenermaßen enden muss, wird jeden Moment von der Zeit überholt. In Gedanken verzerrt setzt die neue Technik alte Teile neu zusammen. Könnten die erarbeiteten Ergebnisse die Lösung bedeuten? Oder worin besteht der Sinn? Durch die ständige Überarbeitung wirft sie die Frage nach der Perfektion in den Raum. Schafft sie es, sich aus der Kurzsicht der Mittelmäßigkeit herauszuarbeiten?

Es sind Zwischenergebnisse auf dem Weg zum Ziel, die sich aber selbst als alleinstehendes Ergebnis genügen. Wird die Technik zu einem universellen Gesamtverständnis führen, oder verrennt sie sich in unzählige, nur für sich selbst arbeitende Zellen? Sie möchte nicht urteilen. Sie ist einfach da. Sie agiert und wird ständig neue Techniken hervorbringen. Relevanz ist für sie nicht relevant. Relevant ist nur die ständige Veränderung, das Aufzeigen neuer Techniken und Möglichkeiten. Die neue Technik schreibt auf ihrer Suche zugleich ihre eigene Geschichte.

Neue Technik 5, Marc Allgaier
Neue Technik 5/5, 5/3, 5/1, 5/2, 5/4, Marc Allgaier, 2018 - 2020

Die Konstruktion

Das Leben in einer Form des Aufbaus, der Konstruktion. Fortbewegend und zerrissen. Sich windet um ein kosmisches Gestänge. Offensichtliches und Unterbewusstes vermischen sich und bilden neue Stränge aus.

Teile kommen hinzu, Teile gehen verloren. Alles ist stetig im Wandel. Doch es hinterlässt Spuren. Es nimmt Form an.

Die Konstruktion, Klebecollage auf Papier, 150 x 140cm, Marc Allgaier, 2019

Der Fleischwolf

Der Fleischwolf steht symbolhaft für ein entfremdetes Objekt, das zunehmend unser Leben, insbesondere die Funktionsweise unserer Wirtschafts- und Arbeitswelt, verkörpert. Eine Funktionsweise, die Mensch, Tier und Natur in sich verschlingt, zerstückelt und eine Ansammlung an unidentifizierbarer Substanz zurücklässt. Eine gedankenlose zermürbende Maschine. Angetrieben wodurch?

Der Fleischwolf, Marc Allgaier, 2012

Der Pinguin

Der Pinguin, 70x100cm, Marc Allgaier, 2020
Der Pinguin, 70x100cm, Marc Allgaier, 2020

Der Pinguin fühlt sich beim jährlichen Treffen der Arktistiere in die Ecke gedrängt. Sein Vortrag „von Krise zu Krise“ stieß auf wenig Begeisterung. So gab es dieses Jahr wieder keinen weißen Sommer. Mit feinfühligen Flossen zeigte er zudem auf, wie die bereits überfischten Meere nun zu allem Überdruss auch noch mit Einwegmasken überschwemmt werden. Doch der Pinguin steht ganz unten in der Nahrungskette. Heute verhungert man morgen. Somit fand seine scharfsinnige Wahrsagung kein Gehör und die Dinge gehen weiter wie bisher.

 

Die Plastikpalme

Die Plastikpalme 1 & 2, 60x80cm & 50x70cm, Marc Allgaier, 2021
Die Plastikpalme 1 & 2, 60x80cm & 50x70cm, Marc Allgaier, 2021

Scan

Collage

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